Wolkenpferde
Wenn die Wolken
wie eine gespiegelte Herde
übermütiger Pferde
über den Horizont jagen -
Und unten am Boden
ein Pferdekind donnernd
ihren eilenden Schatten folgt,
zum Ende der Wiese
wie zum Ende der Welt,
die Sonne im Auge
und die Mähne im Wind,
voller Lust auf sein Leben -
Dann weiß ich, was zählt:
Das die Liebe zum Leben
und die Liebe zu dir
ein Geschenk ist, das bleibt,
das ich niemals verlier,
das Momente wir teilen
von unschätzbarem Wert,
denn was gibt es Vollkommeneres
als ein Pferd?
Mein Versprechen geb` ich dir
vor Gott und der Welt:
Dass mein Herz stets dein Stall ist,
meine Seele dein Zelt,
daß mein Auge stets sieht,
was du brauchst, was dir fehlt!
Und wenn sich der Kreis
dereinst einmal schließt,
dann weiß ich,
daß du über`n Horizont ziehst:
Mit donnernden Hufen
durchs Himmelszelt,
mit den Wolkenpferden
ans Ende der Welt!
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße.
Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet.
Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg.
Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen.
Auch wenn sie für immer gehen,
in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie.
(Karin Schmidt)